Studierende drehen oft jeden Cent zweimal um und müssen sich genau überlegen, wofür sie ihr Geld einsetzen. Neben der Miete und der Verpflegung sollten Versicherungen zu den wichtigsten Posten gehören. Natürlich müssen Studierende sich nicht gegen alle Eventualitäten absichern. Ein paar wichtige Grundversicherungen, die ihnen das Studium ermöglichen und sie vor finanziellen Engpässen schützen, sind aber durchaus von Vorteil.
1. Krankenversicherung – die Pflichtversicherung für alle Studierenden
In Deutschland gibt es nur wenige verpflichtende Versicherungen. Die Krankenversicherung ist eine davon und ist zwingend notwendig, um sich an einer deutschen Hochschule einschreiben zu können. Wer direkt nach dem Abitur anfängt zu studieren, ist aber üblicherweise über die Familienversicherung der Eltern abgedeckt und muss sich keine Gedanken um die monatlichen Beiträge machen. Um nicht aus der Familienversicherung zu fallen, muss in der Regel der Status als Vollzeitstudierender nachgewiesen werden. Das funktioniert über das regelmäßige Einreichen der Studienbescheinigungen.
Ab dem 25. Lebensjahr greift die Familienversicherung nicht mehr. Jetzt besteht die Möglichkeit, sich freiwillig bei einer der gesetzlichen Kassen versichern zu lassen oder eine private Krankenversicherung abzuschließen. Letzteres ist in jüngeren Jahren oft günstig, wird mit dem Alter aber in der Regel teurer. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung sind die Beiträge hingegen einkommensabhängig. Außerdem gibt es einen festen Satz, den Studierende pro Monat zahlen. Hinzu kommt der sogenannte Zusatzbeitrag, der je nach Krankenkasse unterschiedlich ausfallen kann. Wer auf jeden Cent achten muss, sollte hier also unbedingt vergleichen und nicht einfach in der Krankenkasse der Eltern verbleiben.
Die Krankenversicherung deckt Behandlungen und verschiedene Vorsorgeuntersuchungen in ganz Deutschland ab. Obendrein kommt sie für die Basisversorgung im EU-Ausland auf. Studierende, die einen längeren Auslandsaufenthalt planen, sollten ihren Schutz gegebenenfalls mit einer Auslandskrankenversicherung erweitern. Die zahlt auch viele andere Behandlungen und übernimmt in einigen Fällen den Rücktransport nach Hause.
2. Haftpflicht – für berechtigte Schadensersatzforderungen durch Dritte
Die private Haftpflicht ist ein wichtiger Grundstein in der Absicherung eines jeden Menschen. Nicht nur Studierende sollten auf keinen Fall darauf verzichten. Die Versicherung kommt für alle Kosten auf, die durch Personen-, Sach- oder Vermögensschäden entstehen, die durch den Versicherungsnehmer unbeabsichtigt verursacht worden sind. Auch grobe Fahrlässigkeit ist bei vielen Policen mitversichert. Nur wenn die Schäden absichtlich entstanden sind, springt die Versicherung nicht ein.
Ähnlich wie bei der Krankenversicherung sind Studierende oft über ihre Eltern weiterversichert. Da aber längst nicht alle Menschen in Deutschland eine Haftpflicht abgeschlossen haben, sollten Studienanfänger immer bei ihren Eltern nachfragen, ob ein Versicherungsschutz besteht. Wenn das nicht der Fall ist, sollten sie sich selbst absichern und vorher verschiedene Tarife und deren Leistungen gegenüberstellen. Bei der Auswahl der Haftpflicht sollte nicht allein der Jahresbeitrag als Entscheidungskriterium herangezogen werden.
Wichtig ist vor allem, dass die Versicherung den Studierenden vor finanziellen Nöten bewahrt. Das gelingt über eine ausreichend hohe Versicherungssumme von mindestens 10 Millionen Euro sowie über die Abdeckung aller relevanten Leistungen. Diese können je nach Anbieter und sogar abhängig vom Tarif variieren. Nicht zuletzt sollten Studierende vor dem Abschluss überprüfen, ob es einen Selbstbehalt gibt. Dabei handelt es sich um einen Betrag, den Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst zahlen müssen. Erst für Kosten, die darüber liegen, kommt die Versicherung auf. Für Studierende ist das aber oft wenig sinnvoll, da sie selten Geld übrighaben.
3. Laptopversicherung – wichtige Geräte schützen
Die Absicherung des Laptops ist vor allem in den Studiengängen relevant, in denen das Studium ohne ein solches elektronisches Gerät kaum durchführbar ist. Da Laptops und PCs mittlerweile aber auch vermehrt in den Geisteswissenschaften zum Einsatz kommen, dürfte das fast überall der Fall sein. Eine Laptopversicherung kostet monatlich ein paar Euro, springt dafür aber auch bei Diebstahl, Vandalismus, Flüssigkeitsschäden oder Stürzen ein.
Studierende sind oft nicht finanziell in der Lage, ein teures elektronisches Gerät einfach so zu ersetzen. Die Ratenzahlung ist aufgrund eines fehlenden festen Einkommens ebenfalls für viele nicht möglich. Auch günstige Laptops sprengen oft das Budget. Das gilt vor allem dann, wenn ein Neukauf nicht geplant war.
Einige Versicherer bieten spezielle Laptopversicherungen, die je nach Leistungsumfang unterschiedlich teuer sind, sodass sich auch hier ein Vergleich lohnen kann. Für ein einfaches Notebook, das zum Studieren verwendet wird, reicht oft der günstigste Tarif, sofern die Versicherungssumme hoch genug ist. In jedem Fall sollten Studierende darauf achten, dass neben Schäden durch äußere Einwirkungen auch Abnutzungsschäden nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung versichert sind.