Für viele Studenten ist das Bafög einfach unverzichtbar. Die monatliche finanzielle Unterstützung macht es möglich, sich ganz auf das Studium zu konzentrieren. Der Bafög-Antrag allerdings ist ein echtes bürokratisches Monstrum, an dem so mancher Student verzweifelt. Schnell ist ein Formblatt oder ein Beleg vergessen und der ganze Prozess zieht sich unnötig lange hin oder führt gar zu unerwünschten Ergebnissen. Ganze 90% aller Anträge gehen unvollständig oder fehlerhaft an das Bafög-Amt. Damit euch das nicht passiert, zeigen wir euch hier Schritt für Schritt wie ihr den Bafög-Antrag stellen könnt.
Schritt 1: Vorbereitungen
Bevor es richtig losgeht, solltet ihr zunächst einmal lose prüfen, ob ihr überhaupt Bafög berechtigt seid – das geht nämlich nur bis zum Alter von 30 Jahren (beim Master 35) und auch nur, wenn es euer Erststudium ist. Natürlich spielen auch die Finanzen der Eltern eine Rolle. Bei der ersten Einschätzung können Bafög-Rechner eine grobe Orientierung liefern.
Sollte die Möglichkeit auf Bafög bei euch bestehen, sollte noch eine Grundsatzentscheidung getroffen: Selber kümmern oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Falls euch die Bürokratie zu viel ist, gibt es nämlich auch die Möglichkeit, sich Unterstützung zu holen. Schaut euch bspw. mal bei Studierenplus.de um. Dort gibt es einen fertigen Bafög-Antrag innerhalb von 30 Minuten mit fachmännischer Unterstützung. Das Prozedere kostet einmalig 24,95€ und am Ende kann der Antrag ausgedruckt und verschickt werden – ganz ohne Formfehler.
Für alle, die sich lieber selber kümmern wollen, geht es nun mit der Vorbereitung los. Beachtet unbedingt die Fristen für den Bafög-Antrag, um wochenlange Wartezeiten zu vermeiden. Wenn ihr soweit seid, geht auf die Website eures Bafög-Amtes. Dort findet ihr zumeist die Möglichkeit, euren Antrag online ausfüllen – nutzt sie, denn hier findet ihr kleine Hilfen und die Möglichkeit, den Antrag bei Bedarf zu speichern. Außerdem könnt ihr eure Unterlagen und Belege dann einscannen und hochladen, statt sie postalisch zu verschicken.
Schritt 2: Die richtigen Formblätter identifizieren
Aktuell gibt es fünf Formblätter, die ihr aber nicht zwingend alle ausfüllen müsst. Hier ist eine Übersicht:
- Formblatt 1 ist immer fällig und enthält hauptsächlich statistische Daten. Dazu gehört beispielsweise, ob ihr bei den Eltern wohnt und wie ihr krankenversichert seid. Auch die Bankdaten finden hier ihren Platz.
- Formblatt 2 ist nur nötig, wenn ihr den Bafög-Antrag handschriftlich angebt. Eigentlich ist heute aber die Übermittlung auf elektronischem Wege üblich, so dass ihr es nicht brauchen dürftet.
- Formblatt 3 müsst ihr jeweils von euren Eltern und ggf. vom Ehepartner ausfüllen lassen. Es gibt Auskunft über deren Einkommen und persönlichen Situation und die weiterer Kinder.
- Formblatt 4 müssen nur ausländische Studierende ausfüllen und enthält Angaben zu Aufenthalt und Tätigkeit der Eltern.
- Formblatt 5 schließlich wird nach dem 4. Semester fällig. Hier müsst ihr nachweisen, eine bestimmte Zahl an ETCS-Punkten erreicht zu haben, da sonst der Verlust des Bafögs drohen kann.
Schritt 3: Belege zusammensuchen
Damit euer Bafög-Antrag vollständig ist, braucht ihr eine Menge Belege für eure Angaben. Diese hier werdet ihr auf jeden Fall brauchen:
- Personalausweis-Kopie (Vorder- und Rückseite!)
- Steuerbescheid des vorletzten Jahres von Eltern und Ehepartner
- Vermögensnachweis vom Tag der Antragstellung (z. B. Kontoauszug)
- Nachweise eurer Abschlüsse und ggf. Ausbildung (Zeugnisse)
- Bescheinigung eurer Krankenversicherung
- eure Immatrikulationsbescheinigung
Diese Unterlagen sind unter bestimmten Umständen notwendig:
- Beim Erstantrag oder nach einer Unterbrechung: Euren Lebenslauf
- Falls ihr nicht bei euren Eltern wohnt: eine Kopie eures Mietvertrags
- Falls ihr einen Nebenjob habt: Einen Nachweis über euer Einkommen, z.B. den Steuerbescheid des vorletzten Jahres
- Falls ihr Kinder habt: Deren Geburtsurkunden
- Falls ihr nicht deutsche Staatsangehörige seid: Euren Aufenthaltstitel
- Falls ihr Geschwister ab Klasse 10 habt: deren Ausbildungsbescheinigung
- Bei Formblatt 5: Einen Nachweis eurer ECTS-Punkte
Schritt 4: Abgeben und warten
Wenn ihr euch sicher seid, dass eure Angaben vollständig sind, bleibt nur abschicken und warten. Je nachdem, wann ihr den Antrag abgeschickt habt, kann die Bearbeitung zwei bis acht Wochen dauern. Sollte doch etwas fehlen, wird das Bafög-Amt euch per Post benachrichtigen. An dieser Stelle sei nochmal auf die Hilfe von Studierenplus.de hingewiesen, denn lange Wartezeiten können zu weiteren finanziellen Problemen führen. Erspart euch diese nervigen Dinge daher am besten und nutzt das Fachwissen der Profis.