Mobilität – genau das benötigen Studenten. Sie sind bereits früh am Morgen mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Während der Fahrt zur Uni könnten sie bereits einen Teil ihrer Arbeit erledigen, hätten sie bloß Zugang zum Internet. Mit Surfsticks wird genau das möglich. Diese Hardware sieht wie ein simpler USB-Stick aus und ermöglicht den mobilen Zugang zum World Wide Web von jedem Notebook, welches über einen USB-Port verfügt. Doch der Markt wird von zahlreichen Anbietern und Angeboten überschwämmt. Laien behalten hier nur schwer den Überblick. Prepaid oder Vertrag? Volumentarif oder Zahlung per verbrauchten Megabyte? Fragen über Fragen. Die Vor- und Nachteile von Surfsticks werden in der nachfolgenden Liste erläutert.
Was sind die Stärken des Surfsticks?
1. Mobilität und Unabhängigkeit: Das Kaufkriterium Nummer eins der Surfsticks ist die Mobilität. Internet überall und jederzeit – das wünscht sich jeder Student. Besonders die Besitzer von Notebooks freuen sich, wenn sie ihren Laptop auspacken und surfen können. Mit einem Surfstick wird das überall dort möglich, wo der Empfang verfügbar ist: Sei es in einem Café, im Park, auf dem Campus, an der Bushaltestelle oder gar im Urlaub. Nutzer eines Surfsticks sind nicht länger daran gebunden, zu Hause zu surfen. Die Fähigkeiten ihres Notebooks können im Vollen ausgenutzt werden – schließlich sind Laptops mobile Geräte, die bis dato ohne einen mobilen Internetzugang auskommen mussten.
2. Großes Angebot: Das Angebot an Surfsticks ist sehr vielseitig. Für Studenten gibt es oftmals spezielle Tarife, die Vorteile gegenüber herkömmlichen Angeboten haben. Bei Prepaid-Angeboten können die Tarife den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden. Wird der Stick einen Monat lang nicht genutzt, dann kann der gewählte Tarif einfach abbestellt und später wieder aktiviert werden.
3. Unlimitiert surfen: Surfsticks mit Vertrag verfügen in der Regel über ein bestimmtes Volumen, welches der Kunde jeden Monat aufbrauchen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt steht ihm die maximale Geschwindigkeit zur Verfügung. Nachdem das Volumen aufgebraucht wurde, wird die Geschwindigkeit gedrosselt, und zwar in der Regel auf 64 kbit/s. Diese Geschwindigkeit ist zwar weitaus langsamer, als die maximal mögliche Geschwindigkeit, jedoch ist sie zum Surfen im Netz ausreichend. Nutzer von Surfsticks haben somit jederzeit das mobile Internet in ihrer Hosentasche.
4. Prepaid: Der Vorteil der Prepaid-Angebote ist die Unabhängigkeit gegenüber dem Anbieter. Wer sich für den Prepaid-Tarif entscheidet, hat keine monatlichen Fixkosten und ist nicht vertraglich an den Anbieter gebunden. Zudem kann das Guthaben jederzeit aufgeladen und der gewünschte Tarif gebucht werden – und zwar so oft wie nötig.
5. Freie Netzwahl: Beim Internet-Anschluss zu Hause ist die Wahl oftmals sehr limitiert. Gerade in kleinen Städten oder Dörfern ist oftmals nur ein Anbieter verfügbar, bei dem ein Internetzugang abonniert werden kann. Beim mobilen Internet sieht die Lage anders aus: Die deutschen Netze gehören den vier großen Mobilfunkanbietern: Vodafone, T-mobile, Base und O2. Neben den Angeboten der Mobilfunkriesen gibt es zahlreiche Discount-Anbieter, die die Netze „der Großen“ nutzen. Das Angebot der Discounter ist oftmals vorteilhafter, jedoch verfügen sie nicht über einen herausragenden Support.
6. Testmöglichkeiten: Im Gegensatz zum Internetanschluss in den eigenen vier Wänden können Surfsticks teilweise getestet werden. Die Anbieter stellen dem Kunden für einen festgelegten Zeitraum einen Surfstick zur Verfügung. In dieser Zeit kann der Kunde das Angebot im vollen Umfang testen. Ist er damit nicht zufrieden, kann der Vertrag gekündigt werden. Erfolgt dagegen keine Kündigung, dann läuft der Vertrag weiter. Diese Option ist ideal für Neulinge, die sich nicht sicher sind, wie gut die Abdeckung und der Empfang des gewünschten Mobilfunkanbieters in ihrer Region sind. Leider werden solche Test-Verträge nicht von allen Mobilfunkanbietern angeboten.
Worin liegen die Schwächen eines Surfsticks?
1. Verschiedene Hardwareoptionen: Einige Menschen könnten diesen Punkt als Vorteil ansehen. Doch die zahlreichen Variationen der Surfsticks sind bei Weitem kein positiver Aspekt. Sie sorgen lediglich für Verwirrung unter Laien, die nicht wissen, warum es überhaupt verschiedene Modelle gibt. Der Unterschied in den Spezifikationen ist in der Regel gering. Ein Surfstick schafft eine Datenübertragung von 3,6, der andere 7,2 und das Flaggschiff 21,7 Mbit/s im Download. Andere Modelle bieten zusätzlich einen Steckplatz für MicroSD-Karten.
2. Unschöner Aspekt: Wer sich zum Beispiel ein formschönes MacBook Air kauft, der wird nur ungern einen Surfstick dranhängen wollen. Surfsticks zerstören mehr oder weniger die Ästhetik von Notebooks. Sie hängen unschön an der Seite heraus. Einige Modelle können nach oben geklappt werden, doch auch das ist keine Lösung und vernichtet den Zweck eines Notebooks – Mobilität in einem kompakten Gehäuse.
3. SIM-Lock: Der SIM-Lock ist einer der größten Nachteile. In der Regel sind lediglich die Surfsticks von Prepaid-Anbietern blockiert. Der Grund dafür ist relativ simpel: Mit diesem Mechanismus versuchen die Anbieter zu verhindern, dass ihr Stick mit dem Angebot eines Konkurrenten genutzt wird. Mittlerweile können die SIM-Locks allerdings umgangen werden.
4. Unrealistische Geschwindigkeiten: Ein großes Problem mit den aktuellen Angeboten der Surfstick-Anbieter sind die versprochenen Geschwindigkeiten, die lediglich theoretisch sind, und praktisch nicht umgesetzt werden können. Ein Download über HSDPA mit bis zu 21 Mbit/s ist lediglich unter optimalen Laborbedingungen möglich. In Realität sind solche Geschwindigkeiten nicht erreichbar. Dies hängt mit verschiedenen Einflüssen zusammen: Die Anzahl der Nutzer in der Region spielt eine große Rolle, genauso wie das Netz des Anbieters sowie der Empfang.
5. Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit hängt stark vom jeweiligen Anbieter ab. Große Geschwindigkeiten können in der Regel ausschließlich in Großstädten erreicht werden. Auf dem Land müssen sich die Kunden mit GPRS-Geschwindigkeiten zufriedengeben. Zwar schreitet der Ausbau schnell voran, bis eine nationale Abdeckung erreicht wird, können allerdings noch viele Jahre vergehen.
6. Vertragsbindung: Studenten, die sich für einen Vertrag entscheiden, sind in der Regel zwei Jahre lang an den gewählten Anbieter gebunden. Sind sie im Laufe der Zeit mit dem Angebot nicht zufrieden, weil beispielsweise die Abdeckung oder der Empfang schlecht ist, können sie den Vertrag nicht beenden.
7. Prepaid: Auch die Prepaid-Angebote haben ihre Nachteile. Denn der Surfstick ist im Gegensatz zum Vertrags-Angebot nicht im Preis enthalten. Die Hardware muss separat gekauft werden. In der Regel wird der Surfstick mit einem geringen Guthaben ausgeliefert, welches genutzt werden kann, um die erste Option zu buchen. Ein weiteres Problem ist das zuvor angesprochene SIM-Lock der zahlreichen Prepaid-Anbieter.
Fazit: Ist der Surfstick ein Ersatz zur heimischen Internetverbindung?
Diese Frage kann ganz klar mit nein beantwortet werden! Das ist allerdings auch nicht der Sinn und Zweck des Surfsticks. Er ist viel mehr eine Erweiterung des heimischen Zugangs. Derzeit erlaubt die Technologie noch nicht, dass der heimische Zugang komplett von einem Surfstick abgelöst werden kann. Der Datentraffic ist für die Anbieter zu teuer, sie können schlichtweg keinen Highspeed-Zugang ins Internet ohne Volumenbegrenzung anbieten. Für Studenten und andere Menschen, die täglich unterwegs sind, ist der Surfstick allerdings ein treuer Begleiter, der ihnen fast überall den mobilen Zugang ins Netz gewährt – sei es am Campus der Uni, im Park, im Bus oder im Restaurant. Wer das Datenvolumen richtig auswählt, kann sich über seinen Surfstick lange Zeit freuen.
1 Comment
Anne
5. September 2012 at 15:43Ich brauch nicht unbedingt einen Surfstick, weil ich doch meistens zu Hause oder in der Uni mit dem Laptop bin. Worauf ich auf keinen Fall verzichten kann, ist mein Smartphone. Leider habe ich schon einen Vertag bei o2 und kann nicht wechseln. Mittlerweile ist es so extrem günstig geworden. Ich habe das zum Beispiel letztens gesehen, echt super. In Österreich hat es angefangen mit diesen extrem günstigen Tarifen. Schauen wir mal wie es sich in Deutschland entwickelt. 🙂